Mein Aufenthalt als Volunteer im Living Water Children Centre in Arusha, Tansania.
Jina langu Julian Notter, mimi nina kutoka Herrenberg.
Mein Namen ist Julian Notter und ich komme aus Herrenberg.
Im vergangenen Jahr habe ich mein Abitur gemacht und bevor ich mein Studium beginnen werde, wollte ich durch einen Auslandsaufenthalt in Afrika neue Eindrücke, neue Kulturen und andere Lebensweisen kennen lernen. Da ich Lehrer werden möchte, wollte ich gerne in ein Kinderheim mit einer Schule. Die Suche im Internet gestaltete sich schwerer als gedacht, zum einen war ich sehr spät dran, zum anderen wollte ich kein ganzes Jahr von zuhause weg. Als ich mich schon langsam damit abgefunden hatte, doch hier bleiben zu müssen, wurde ich über einen privaten Kontakt auf das Living Water children Centre (LWCC) in Arusha, Tansania aufmerksam.
Per Email nahm ich mit David Kimaro, dem Verantwortlichen des LWCC, Kontakt auf. Ein paar Nachrichten und ein halbes Jahr später am 04. Februar 2014 stieg ich voll freudiger Erwartung in den Flieger. Nach 12 Stunden landete ich mitten in der Nacht im Osten Afrikas, am Berge des Kilimandscharo. Am Flughafen wurde ich schon von Deo, einem Mitarbeiter des LWCC erwartet. Wir fuhren ca. 1 Stunde über holprige und schlammige Straßen und dabei wurde mir schon bewusst, dass ich nun für 2 Monate in ein anderes Leben eintauchen würde.
Jedoch gewöhnte ich mich schnell an meine neue Umgebung. Untergebracht war ich in einem recht komfortablen Zimmer, welches sogar eine WLAN-Verbindung hatte. Das Haus teilte ich mit einigen anderen Volunteers, aus unterschiedlichen Ländern. Man muss dazu sagen, dass sich das LWCC mit auch durch diese finanziert. Für Kost und Logis zahlt man als Volunteer pro Woche einen bestimmten Betrag und trägt somit zum Erhalt des LWCC bei.
Überwältigt von den vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen vergingen die ersten Wochen wie im Flug. Ob beim Unterrichten der Kinder im LWCC in Englisch und Mathe am Morgen oder dem gemeinsamen Spielen mit den Waisen am Mittag, immer hatte ich das Gefühl gebraucht zu werden. Auch größere „Projekte“ wie gemeinsames Kochen, Besuche auf dem Fußballplatz und Picknick bereiteten mir einen riesen Spaß. Der Besuch der Yakini Schhool war ebenso immer wieder ein Highlight. Diese Schule ist ca. 45 Minuten vom Haus der Kimaros entfernt und ebenso wie das Center ein Teil des Hilf Projekts. Sie ist für Schüler der Klassen 4-7. Viele ehemalige Kinder des Centers besuchen die Yakini School. Auch hier besteht immer die Möglichkeit zu unterrichten oder einfach mit den Kindern/ Jugendlichen zu spielen. Zur Schule selbst gelangt man am besten mit dem Daladala, einem örtlichen „Kleinbustaxi“. Umgerechnet kostet die Fahrt 20 Cent und wer wirklich mal die dortige Kultur kennen lernen möchte, sollte mindestens einmal mit solch einem Minibus gefahren sein. Durch die vielen verschiedenen Aufgaben, die ich übernehmen konnte, wurde mir nie langweilig, dennoch blieb auch genügend Zeit für einen selbst. So unternahm ich z.B eine viertägige Safari und lernte Tansania noch intensiver kennen. Auch das Feiern mit den anderen Volunteers in der 6km entfernten Stadt Arusha kam nie zu kurz. Trotz der „relativ“ kurzen Zeit (2 Monate) sind mir die Kinder, durch ihre offene, witzige und freundliche Art wirklich ans Herz gewachsen. Mit einigen baute ich eine sehr intensive Beziehung auf, von der beide Seiten profitierten. Ich bin auf jeden Fall ein Stück weit verändert zurückgekommen, ruhiger und auch dankbarer dafür, was wir hier haben. Ich hoffe, dass mein Studium es zulässt, noch einmal nach Tansania zu Reisen.