Nachdem es ab 2015 politische Veränderungen in Tansania gab und die Forderungen und Kontrollen der Regierung immer stärker wurden, kam Anfang 2017 für Familie Kimaro und das LWCC eine dramatische Nachricht von den Behörden: Das Waisenhaus muss binnen 12 Monaten auf ein neues, größeres Gelände umziehen, sonst droht die Schließung!
Anfang 2018 konnten die Behörden endlich von der einfachsten Lösung überzeugt werden, die sie bis dahin nicht genehmigen wollten:
Auf dem riesigen Gelände dort sind noch 5 Acres (ca. 2 ha) ungenutzt, was sogar über den geforderten 3 Acres liegt.
Nun muss allerdings die komplette Infrastruktur des LWCC-Hauses in Yakini neu gebaut werden, was erhebliche Kosten nach sich zieht.
Durch Anträge unsererseits, sowie durch den Partnerverein „Partnerschaft für Afrika“ bei Stiftungen und Organisationen in Deutschland, konnten bereits erste Gebäudefinanzierungen gesichert werden.
Folgende Häuser müssen gebaut werden:
– Zwei Schlafgebäude (Jungen, Mädchen) mit Platz für je fünfzig Kinder (mittelfristig sollen noch 2 weitere Schlafhäuser dazukommen).
– Küche und Speisesaal
– Verwaltungsgebäude
Anfallende Kosten:
Insgesamt ca. 200.000 Euro!
Eine riesige Summe, die höchste in unserer Vereinsgeschichte. Wir sind aber überzeugt, durch die genannten Stiftungsanträge und mithilfe Ihrer Privatspenden auch dieses Projekt stemmen zu können.
Neue Spendenaufrufe zum Thema Waisenhaus-Neubau und auch erste Bilder von der Großbaustelle werden wir demnächst veröffentlichen.
Etwas mehr zu den Hintergründen:
Die Bestimmungen und Regularien, auf die sich die Behörden beziehen, sind nicht schlecht per se. Eigentlich existieren diese wohl schon länger, aber keiner hat sie angewendet, bis jetzt: Im Herbst 2015 kam es zu einem Regierungswechsel, und die neue tansanische Regierung will mit harter Hand durchgreifen. Natürlich gibt es schwarze Schafe auch unter den privat geführten Waisenhäusern, bei denen es – so sagen Kimaros – gut ist, dass die Lizenz entzogen wird und dort das Licht ausgeht. Wir erfahren von zwei Waisenhäusern in Arusha, die der Staat wirklich bereits dichtgemacht hat. Ein Teil dieser Kinder wurde kurzerhand an andere Einrichtungen verteilt (u.a. zwei ins LWCC!!!), ein weiterer Teil wurde mehr oder weniger auf die Straße gesetzt. Die krassen Beispiele zeigen uns: Die Lage ist ernst, sehr ernst.
Doch leider schießen die Behörden auch übers Ziel hinaus. Jeder, der das LWCC kennt, weiß um die großartige Arbeit für die dort lebenden Kinder. Weiß um das große Glück für jedes dieser Kinder, dass es genau HIER gelandet ist. Auch die Behörden scheinen das zu wissen, da sie ein Jahr „Gnadenfrist“ für die Grundstückssuche gegeben haben.
Auch sonst gäbe es noch viel zu sagen in punkto Ungerechtigkeit. Man denke nur an die grauenhaften Zustände in Shinyanga und an die dort untergebrachten Albinokinder … aber das ist ein STAATLICHES Camp und somit außen vor. Nur bringen diese Gedanken alle nichts. Der Staat sitzt am längeren Hebel.
Hohe Grundstückspreise: Im Umkreis von 15 Kilometern von Arusha-Zentrum ist der Landerwerb unerschwinglich geworden, so wie leider mittlerweile auch in der Gegend um das Yakini-Gelände. Erste Landbegehungen führten Kimaros zum Beispiel zu einem freien Stück Land bei USA River (ein Ort etwa 20 km östlich von Arusha an der Hauptstraße nach Moshi). Leider ist auch der zu erwartende Gewinn aus dem Verkauf des alten Geländes gering, da dort eine Straße verbreitert werden soll.
Was die Behörden stört: